Klinikum Wilhelmshaven
Das Klinikum an der Nordsee

Leistungen der Medizinischen Klinik I - Kardiologie, Internistische Intensivmedizin

Das Leistungsspektrum der Medizinischen Klinik I umfasst neben der intensivmedizinischen Betreuung von Patienten die Diagnose und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wir bieten eine hochmoderne Ausstattung für medizinische Therapien „rund ums Herz".

Herzkatheteruntersuchungen

Die Medizinische Klinik I verfügt über zwei moderne Herzkatheterlabore. In diesen werden Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt. Herzkatheteruntersuchungen sind minimalinvasive Untersuchungen des Herzens, bei denen ein dünner Katheter über ein Blutgefäß zum Herzen geführt wird. Mittels Kontrastmittelgabe sowie Bildgebung und gezielten Messungen können Herzfunktionen und -gefäße beurteilt werden. Diese liefern Aufschluss über mögliche Erkrankungen z.B. der Herzklappen, der Herzkammern und der Herzkranzgefäße.

In der Medizinischen Klinik I werden Linksherz- und Rechtsherzkatheteruntersuchungen zur Abklärung aller angeborenen und erworbenen Herzerkrankungen und Erkrankungen der herznahen Gefäße durchgeführt.

Rechtsherzkatheteruntersuchungen mit Pulmonalis-Angiographie dienen der Abklärung unterschiedlicher Formen von Lungenhochdruck (pulmonaler Hypertonie). In diesem Zusammenhang werden auch Medikamententestungen durchgeführt.

 

Verfahren wie Angiographien der Hauptschlagader und der Abgänge der großen Gefäße sowie aller Herzhöhlen einschließlich ihrer dreidimensionalen Darstellung gehören ebenfalls zu den Leistungen unserer Klink.

Zur Beurteilung von Erkrankungen der Herzkranzgefäße und des funktionellen Stellenwertes von Verengungen der Kranzgefäße werden Koronarangiographien und intrakoronare Flussmessungen durchgeführt.

 

Optische Kohärenz-Tomographien (OCT) werden zur Darstellung der Gefäßwände von Herzkranzarterien sowie zur Überprüfung von Gefäßstützen (Stents) genutzt.

 

Neben dem diagnostischen Leistungsspektrum zählen Koronarinterventionen mittels Herzkatheter zu den Leistungen unserer Klinik:

  • Koronarintervention mit Ballonangioplastie (PTCA)
  • Implantation von Metall-Stents (bare metal stents,BMS) sowie beschichteten Stents (drug eluting stents, DES) als Gefäßstützen
  • Implantation von bioresorbierbaren Gefäßstützen
  • Durchführung der Rotationsangioplastie (Rotablation) bei stark verkalkten Engstellen zur Entfernung von Ablagerungen aus den Blutgefäßen
  • Anwendung des Cutting-Balloons und des Sculpt-Balloons
  • Anwendung von beschichteten Ballons zur Behandlung von Engstellen in Stents
  • Verschluss von Herzscheidewanddefekten (z. B. offenes Foramen ovale, offener Ductus Botalli) durch Implantation von Schirmchen
  • Verschluss des Vorhofohrs bei Patienten mit Vorhofflimmern und Kontraindikationen zur Blutverdünnung (Vorhofohr-Occluder)
  • Fistel-Verschlüsse mit Spiralen (Coiling)
  • Gewebeentnahme aus dem Herzmuskel (Myokardbiopsie) zur Klärung von entzündlichen Erkrankungen und Speichererkrankungen des Herzmuskels

Elektrophysiologische Untersuchungen (EPU) zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen

Zu den Leistungen unserer Klinik zählen auch elektrophysiologische Untersuchungen des Herzens. Hierfür werden mittels intrakardialer Elektrokardiogramm (EKG)-Schreibung und programmierter Vorhof- und Kammerstimulation die elektrischen Ströme des Herzens gemessen. Störungen des Herzrhythmus werden dabei analysiert und behandelt.

Zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen wird neben konventionellem intrakardialen Mapping auch elektroanatomisches Mapping unter Verwendung des CARTO-Systems angewandt. Basierend auf elektromagnetischen Prinzipien erzeugt das CARTO-System eine elektroanatomische Landkarte des Herzens in einer farbcodierten Darstellung. Insbesondere bei komplexen Herzrhythmusstörungen liefert dieses System Aufschluss über die zugrundeliegenden Störungsabläufe.

Elektro- und Kälteablation: Bei Feststellung der Ursache von Herzrhythmusstörungen kann ein Eingriff erfolgen, bei dem die Quellpunkten von Herzrhythmusstörungen jedweder Art (Vorhofflattern, AV-Knoten-Reentry-Tachykardien, akzessorische Leitungsbahnen, ektope Vorhoftachykardien, AV-Knoten-Ablation, ventrikuläre Extrasystolen, Kammertachykardien) unter Verwendung von Hochfrequenzstrom oder Kältesonden verödet werden (Ablation).

Als elektrochirurgische und minimalinvasive Behandlungsmethode wird auch die Pulmonalvenenisolation zur Behandlung von Vorhofflimmern als Herzrhythmusstörung in unserer Klinik durchgeführt. Die Isolation der Lungenvenen (Pulmonalvenenisolation) kann durch Verwendung von Radiofrequenzstrom (Verödung durch Wärme) oder durch Verwendung der Kryosonde mittels Kälteballon (Verödung durch Kälte) erzielt werden.

Herzrhythmusimplantate

Zu den Leistungen der Medizinischen Klinik I zählt zudem die Implantation von Herzrhythmusimplantaten.

 

Zu den Implantaten zählen:

  • Ereignis-Rekorder (Event-Recorder)
  • alle Arten von antibradykarden Herzschrittmachersystemen
  • alle Arten von automatischen Defibrillatoren (ICD)
  • Kardiale Resynchronisationssysteme (CRT) bei Schenkelblock und fortgeschrittener Herzinsuffizienz

 

Diese Therapien werden in Zusammenarbeit mit der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie durchgeführt. Sämtliche Implantate werden in der kardiologischen Ambulanz nachuntersucht.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der nahtlosen Überwachung von Implantaten mittels Telemedizin. Die Implantate und Produkte aller weltweiten Hersteller können überprüft werden.

Nichtinvasive Funktionsdiagnostik von Herz und Lunge (kardiopulmonale Funktionsdiagnostik)

Bei der kardiopulmonalen Funktionsdiagnostik werden das Herz sowie die Lunge umfassend untersucht. Die Medizinische Klinik I greift dafür auf diverse nichtinvasive Verfahren zurück. 

Zu diesen zählen

  • Ruhe-Elektrokardiogramm (EKG)
  • Belastungs-Elektrokardiogramm (EKG) am Fahrradergometer
  • Stressechokardiographie halbliegend am Ergometer oder unter Dobutamin-Infusionen
  • Spiro-Ergometrie
  • Bodyplethysmographie

 

Für Langzeituntersuchungen werden folgende diagnostische Methoden verwendet:

Langzeit-EKG-Untersuchungen (12-Kanal und bis zu 7 Tagen) werden zur Herzrhythmuskontrolle, Herzfrequenzvariabilität, ST-Streckenanalyse und zum Nachweis von ventrikulären Spätpotentialen eingesetzt.

Externen Ereignisrekorder (Event-Recorder) können äußerlich am Patienten angebracht werden. Sie zeichnen den Herzrhythmus auf und dienen der Überwachung.

Mit einer Langzeitblutdruckmessung werden die Werte des Blutdrucks über einen Zeitraum von in der Regel 24 Stunden aufgezeichnet. Hierfür trägt der Patient ein Blutdruckmessgerät, welches die Blutdruckwerte dokumentiert und bei der Beurteilung ausgelesen werden kann.

Bildgebende Verfahren des Herzens

Ultraschall des Herzens (Echokardiographie)

Der Ultraschall des Herzens stellt eine wichtige nicht-invasive Untersuchungsmethode dar, die Informationen über den Aufbau und die Funktion des Herzens liefert.

In unserer Klinik wird neben der konventionellen Ultraschalluntersuchung, bei der der Ultraschallkopf von außen auf den Brustkorb (transthorakal) gelegt wird, auch die Ultraschalluntersuchung des Herzens durch die Speiseröhre( transösophageal) durchgeführt.

 

Transthoraktale Echokardiographie

Bei der transthoraktalen Ultraschalluntersuchung des Herzens wird die Utraschallsonde von außen auf den Brustkorb (Thorax) aufgelegt und liefert Bilder des Herzens. 

 

Transösophageale Echokardiographie

Bei der transösophagealen Ultraschalluntersuchung wird ein Endoskop mit einem eingebauten Schallkopf bis auf die Höhe des Herzens in die Speiseröhre eingeführt. Mit der Ultraschallsonde können dann Untersuchungen des Herzens mittels Farbdoppler-Echokardiographie vorgenommen werden. Da die Speiseröhre unmittelbar hinter dem Herzen liegt, besteht der Vorteil gegenüber der konventionellen äußerlichen Ultraschalluntersuchung in einer genaueren Bildgebung. 

 

Dreidimensionale Echokardiographie

In unserer Klinik wird ein modernes Ultraschallverfahren eingesetzt, mit dem dreidimensionale Rekonstruktionen des Herzens möglich sind. Die dreidimensionale Echokardiographie liefert eine genauere sowie räumliche Darstellung des Herzens. Diese Ultraschalluntersuchung gibt folglich Aufschluss über die funktionellen Abläufe und Bewegungsmuster des Herzens (z.B. Herzmuskeltätigkeit und Herzklappenfunktion).

 

Computertomographie des Herzens (Kardio-CT)

Bei der Computertomographie des Herzens (Kardio-CT) wird das Herz radiologisch untersucht. Die Kardio-CT dient der Diagnostik von angeborenen und erworbenen Herzfehlern.

Unter Verwendung der Computertomographie wird auch die Koronarangiographie durchgeführt. Die Untersuchungen werden unter Einsatz eines 64-Zeiler-Computergraphen in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Radiologische Diagnostik und Intervention des Klinikums Wilhelmshaven durchgeführt.

 

Kernspintomographie (MRT) des Herzens

Die Kernspintomographie (MRT) des Herzens dient ebenfalls der Bildgebung des Herzens und der Beurteilung von angeborenen und erworbenen Herzerkrankungen. Zudem kann mit diesem Verfahren die Messung der Durchblutung des Herzmuskels sowie die Identifikation entzündlicher Veränderungen erfolgen.

 

Duplexsonographie peripherer Arterien & Venen (inkl. Halsschlagader)

Bei der Duplexsonographie kann nicht nur die Weichteilstruktur, sondern auch mittels Farbkodierung die Strömungsrichtung und die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes bildlich dargestellt werden.  

Herznotfallstation (Chest-Pain-Unit)

In unserer Klinik wird eine Chest-Pain-Unit (CPU) betrieben, die von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) zertifiziert wurde und somit hohen Qualitätsstandards entspricht.

An 365 Tagen im Jahr werden Patienten mit akuten Brustschmerzen (z.B. bei Herzinfarkt) im Rahmen einer medizinischen 24-Stunden-Versorgung aufgenommen. Patienten werden in der Chest-Pain-Unit nach strengen Qualitätskriterien rasch untersucht und behandelt.

Rund um die Uhr besteht die Möglichkeit, dass Herzkatheteruntersuchungen sowie Koronarinterventionen (PTCA und Stent bei akutem Koronarsyndrom) durchgeführt werden und weiterführende Diagnostik durch Ultraschall oder Computertomographie angewandt wird. Patienten der Stadt Wilhelmshaven und der Region profitieren durch die CPU in Herz-Notfallsituationen von bestmöglicher Hilfe auf schnellem Weg.

Kardiologische Ambulanz

In unserer Klinik besteht die Ermächtigung zur Nachuntersuchung von implantierbaren Ereignis-Rekordern, aller Arten von Herzschrittmachern sowie von implantierbaren Defibrillatoren und Systemen zur Kardialen Resynchronisations-Therapie (CRT-Systemen).

Außerdem besteht die Möglichkeit zur Durchführung von ambulanten elektrophysiologischen Untersuchungen (EPU).

Im Rahmen einer Institutsambulanz können ambulante Linksherzkatheteruntersuchungen durchgeführt werden (telefonische Anmeldung unter Tel. 04421. 89.1588).

Auch im Rahmen einer Privatambulanz werden Patienten mit Herz-/Kreislauferkrankungen aller Art in unserer Klinik untersucht und betreut (telefonische Anmeldung unter Tel. 04421.89.1542).

Internistische Intensivmedizin

Die Medizinische Klinik I befasst sich mit der Behandlung aller Krankheitsbilder aus der gesamten Inneren Medizin, die einer intensivmedizinischen Behandlung bedürfen.

Sämtliche Formen der Überwachung von schwerkranken Patienten im Rahmen des kardiopulmonalen Monitorings (PICCO, Pulmonalis-Einschwemmkatheter) werden vorgehalten. Sowohl der Einsatz von modernen Kreislaufunterstützungssystemen (Intraaortale Ballonpumpe (IABP), ILA) als auch von kontinuierlichen Nierenersatzverfahren gehören zu unserem Leistungsspektrum.

Die Patienten werden im Rahmen eines 24-Stunden-Schichtdienstes rund um die Uhr betreut. Die Station ist anerkanntes Ausbildungszentrum für die Ärztliche Zusatz-Weiterbildung in der Speziellen Internistischen Intensivmedizin.


Zertifizierte CPU

Medizinische Klinik I - Kardiologie, Internistische Intensivmedizin

ChefarztDr. med. Andreas Reents
Sekretariat und Terminvergabe Tel.: 04421.89.1542
Fax: 04421.89.1269
Öffnungszeiten Mo. - Fr. 8.00 bis 13.00 Uhr
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