Bohrgerät so schwer wie 15 Elefantenbullen
Neubau des Klinikums Wilhelmshaven ruht auf 911 Pfählen –
Große Geräte eingetroffen – Weiterer Meilenstein
Wilhelmshaven 20.05.2022 – Um einen Stahlbetonpfahl bis zu 30 Meter in den Boden zu rammen, ist sehr schweres Gerät notwendig. Das erklärt sich von selbst. Für die Tiefgründung des Neubaus des Klinikums Wilhelmshaven rollen drei Bohrpfahlgeräte an – zwei große und ein kleines. Allein jedes der großen Bohr-Kolosse wiegt ausgerüstet bis zu 90 Tonnen. Das entspricht dem Gewicht von rund 15 ausgewachsenen Elefantenbullen.
Heute, Freitag, 20. Mai, erfolgt im Beisein vieler Gäste der offizielle Start der Tiefgründungsarbeiten für einen soliden Unterbau des städtischen Krankenhauses. Insgesamt werden bis Ende Oktober 911 Stahlpfähle jeweils bis zu 30 Meter im Erdreich versenkt. „Es wird gebohrt und nicht gerammt. Das ist leiser", sagt Oliver Leinert, Baugeschäftsführer für das neue Klinikum. Alle Pfähle aneinandergesetzt ergäben eine Länge von etwa 15 Kilometern – das ist in etwa die Strecke von Wilhelmshaven bis zum geplanten Autohof in Ellens bei Zetel-Blauhand.
Auf der Großbaustelle an der Friedrich-Paffrath-Straße der Jadestadt werden zwei große und ein kleines Bohrgerät im Einsatz sein, teilt Alexander Böttiger, Bauleiter Berger Baugrundtechnik GmbH (Dresden) auf Nachfrage mit. Die Bohrgeräte, die zuletzt am Baakenhafen in Hamburg und im fränkischen Treuchtlingen im Einsatz waren, können bis zu 24 Metern ausgefahren werden („Mäklerhöhe"). Durchschnittlich kann ein Bohrgerät vier bis fünf Stahlbetonpfähle im Erdreich versenken, so der Bauleiter weiter.
Die für den Neubau in Wilhelmshaven vorgesehene maximale Bohrtiefe von 30 Metern sind für diese kompakten Bohr-Kolosse keine Hürde. „Unsere Maschinen haben auch schon 60 Meter tiefe Pfähle hergestellt", teilt Alexander Böttiger mit.
Die Tiefgründung ist ein weiterer Meilenstein für den Neubau des Klinikums Wilhelmshaven. Mitte des Jahres 2025 soll das wohl größte Bauvorhaben in der Geschichte der Stadt Wilhelmshaven fertiggestellt und Ende 2025 bezogen werden. Die Baumaßnahme ist mit Kosten von 194,1 Millionen Euro kalkuliert. Derzeit liegen die Arbeiten im Zeit- und Kostenplan, so Baugeschäftsführer Oliver Leinert und Projektmanager Menhard Schoof.
Das Foto zeigt eine der Pfahlbohrgeräte.
Kurzinfo Neubau Klinikum:
Fertigstellung bis Ende 2025 auf dem Grundstück an der Friedrich-Paffrath-Straße neben dem jetzigen Hauptbettenhaus +++ Kosten: 194,1 Millionen Euro +++ Gebäudehöhe:
20,90 Meter (Vergleich: das Hauptbettenhaus ist circa 33,6 Meter hoch) +++
Kapazität: 440 Betten +++ Ein Neubau aus zwei gegeneinander verschobenen kompakten Quadern mit Lichthöfen +++ Neun Operationssäle, moderne Diagnostikeinrichtungen und eine zentrale Notaufnahme +++ Tiefgründung ab 20. Mai 2022 +++ In Vorbereitung: Die europaweite Ausschreibung für den Rohbau im Volumen von rund 26 Millionen Euro +++ Größtes Bauvorhaben in der Stadtgeschichte.