Klinikum-Erdreich wurde für Autohof gebraucht
Bauen: 1500 Lkw fuhren Boden nach Zetel-Blauhand – Glücksfall für Wiederverwertung
Wilhelmshaven / Ellens 06.05.2022 – Die Baugrube für den Neubau des Klinikums Wilhelmshavens ist vollständig ausgehoben. Von der Friedrich-Paffrath-Straße ist die Dimension dieses riesigen Loches kaum auszumachen. Die Grundfläche für den künftigen Baukörper beträgt nahezu 12.000 Quadratmeter, das ist weit mehr als ein Fußballfeld (maximal 10.800 Quadratmeter).
In den vergangenen Monaten haben rund 1500 Lastkraftwagen im Auftrag der Firma Harald Gollwitzer GmbH aus Floß/Bayern das ausgehobene Erdreich (etwa 45.000 Kubikmeter) nicht etwa wie sonst üblich zu einer Deponie gefahren; der Bodenaushub wurde nach Ellens bei Zetel-Blauhand gebracht. Dort entsteht unweit der Autobahn 29 ein Autohof. Das Gelände befindet sich in einer Senke; dort wird das Bodenniveau angehoben.
„Eine solche Wiederverwertung in unmittelbarer Nähe ist ein Glücksfall", sagt Manfred Brunner, Technischer Leiter der Firma Gollwitzer, auf Nachfrage. Üblicherweise gebe es keinen Nutzer für ausgehobenes Erdreich, das sonst in einer Deponiegrube abgekippt werde.
Anfang Mai wurde der Aushub beendet. Bis dahin wurde die Baugrube mit Schottermaterial angefüllt, so Manfred Brunner. Darauf soll dann ab Mitte Mai mit schwerem Baugerät und Maschinen gearbeitet werden. Zudem wurde eine Drainage zur Entwässerung gelegt.
Als Gründung für das neue Klinikum werden 911 Pfähle bis zu einer Tiefe von 30 Metern im Erdreich versenkt. „Es wird gebohrt und nicht gerammt. Das ist leiser", sagt Oliver Leinert, Baugeschäftsführer für das neue Klinikum. Alle Pfähle aneinandergesetzt ergäben eine Länge von etwa 15 Kilometern – das ist in etwa die Strecke von der Großbaustelle in Wilhelmshaven bis zum geplanten Autohof in Ellens bei Zetel-Blauhand.
Das Foto zeigt die Baustelle für den künftigen Autohof in Ellens an der Autobahn 29 nahe der Auf- bzw. Abfahrt Zetel-Blauhand.
Kurzinfo Neubau Klinikum:
Inbetriebnahme Ende 2025 auf dem Grundstück an der Friedrich-Paffrath-Straße neben dem jetzigen Hauptbettenhaus +++ Kosten: 194,1 Millionen Euro +++ Gebäudehöhe: 20,90 Meter (Vergleich: das Hauptbettenhaus ist circa 33,6 Meter hoch) +++ Kapazität: 440 Betten +++ Ein Neubau aus zwei gegeneinander verschobenen kompakten Quadern mit Lichthöfen +++ modernste Operationssäle und Diagnostikeinrichtungen +++ Tiefgründung ab Mitte Mai 2022 +++ Größtes Bauvorhaben in der Stadtgeschichte.