Statement der Klinik-Geschäftsführerin Dr. Rafaela Korte aufgrund der aktuellen staatsanwaltlichen Ermittlungen
Wilhelmshaven 08.05.2023 – Die aktuellen Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Patientenumgang im Klinikum Wilhelmshaven erschüttern mich und das ganze Haus. Unsere oberste Aufgabe ist die Patientengesundung und Patientensicherheit. Selbst bin ich seit wenigen Monaten Geschäftsführerin des Hauses und erlebe die Kolleginnen und Kollegen hier als absolut gewissenhaft, hochengagiert und stets dem Patienten verpflichtet.
Unmittelbar nach meinem Einstieg kurz vor dem Jahreswechsel habe ich bereits im Januar 2023 die Zentrale Notaufnahme aufgrund einer schon langfristig bestehenden angespannten Personalsituation gebeten, ein umfassendes Personalkonzept zu entwickeln. Ziel hier: Mehr Fachärzte, weniger Rotationsärzte und damit ein ärztliches Kernteam der Zentralen Notaufnahme. Im März entschied ich dann mit den Mitgliedern der Geschäftsleitung, bei Auffälligkeiten in der Patientenversorgung ein so genanntes „Peer-Review"-Verfahren für die Fälle, deren Behandlung eines zweiten kritischen Blickes unterzogen werden sollten, einzuleiten. Dies wurde bereits vor den Ermittlungsverfahren Anfang April unter der Leitung des Ärztlichen Direktors initiiert.
Die in den anonymen Strafanzeigen vorgeworfenen, mutmaßlichen fahrlässigen Tötungsdelikte betreffen die Zeiträume vor meiner Amtszeit. Der Anzeigenerstatter hat sich dennoch dazu entschlossen, mich in die Strafanzeige miteinzubeziehen, entsprechend führt die Staatsanwaltschaft mich als Beschuldigte. Es handelt sich um ein aus rechtlicher Sicht nicht unübliches Vorgehen. Für das Klinikum Wilhelmshaven und für mich persönlich gilt selbstverständlich: Kooperation ist der einzige und absolut richtige Weg, um diese insbesondere für Patienten und Angehörigen belastende Thematik zügig und umfassend aufzuklären. In Bezug auf die Vorwürfe der fahrlässigen Körperverletzung werden die Fälle derzeit intensiv medizinrechtlich überprüft.