Klinikum Wilhelmshaven
Das Klinikum an der Nordsee

Pressemitteilungen

Im November trägt man(n) Bart - Männergesundheit braucht mehr Aufmerksamkeit

Wilhelmshaven 19.11.2021 – Chefarzt Dr. Enis Tanović und sein Team zeigen Bart, mal echt, mal aus Pappe. Das Ziel: auf das Thema Männergesundheit aufmerksam machen. Sie beteiligen sich damit an der Kampagne „Movember" (von move und November), die von einer australischen Stiftung initiiert wurde, um auf die Gesundheit von Männern und im Speziellen auf Prostatakrebs und Hodenkrebs aufmerksam zu machen. Das weltweite Symbol dafür ist der Schnurrbart.
Dass medizinische Vorsorgeuntersuchungen wichtig sind und dabei helfen, insbesondere Krebserkrankungen in einem frühen Stadium zu diagnostizieren, weiß eigentlich jeder. Und doch meiden viele Menschen das Thema Vorsorge. Die Corona-Pandemie hat dies zum Teil noch verschlimmert. „Wir sehen im klinischen Alltag, welch großen Unterschied es macht, wann eine Krebserkrankung diagnostiziert wird. In frühen Stadien kann man die Erkrankung oftmals sehr gut in den Griff bekommen und den Patienten eine hohe Lebensqualität ermöglichen.", erläutert Dr. Tanović, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie. „Als Urologe kann ich bestätigen: Männer müssen sich um ihre eigene Gesundheit kümmern, aufmerksamer sein." Prostatakrebs ist bei Männern die häufigste Krebserkrankung. Jedes Jahr erkranken etwa 60.000 Männer daran. Ab einen Alter von 45 Jahren haben Männer Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung. Ansprechpartner dafür sind Hausärzte und Fachärzte. Der Test auf das Prostata-spezifische Antigen (PSA) ist nicht Bestandteil der gesetzlichen Früherkennung und muss von Männern selbst bezahlt werden. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren. Dabei wird die Prostata abgetastet. „Zu Beginn einer Prostatakrebserkrankung hat man in der Regel keine Symptome, erst bei fortgeschrittener Erkrankung zeigt sich der Krebs über Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Samenerguss", so Tanović.
Hodenkrebs ist wiederum die häufigste Krebserkrankung junger Männer. Hier erkranken rund 4000 Männer jedes Jahr neu. Die meisten Männer erkranken zwischen 25. Und 45. Jahren. „Zur Vermeidung von Hodenkrebs gibt es kein Früherkennungsprogramm. Es ist wichtig, dass auch junge Männer Verantwortung für sich übernehmen und sich abtasten. Bei Männern mit erhöhten Risikofaktoren, wenn etwa Familienangehörige schon an Hodenkrebs erkrankt sind oder wenn Unfruchtbarkeit vorliegt, bedarf es einer urologischen Abklärung", so Tanović. Hodenkrebs kann erfühlt werden – eine Selbstuntersuchung der Hoden gibt schnell Aufschluss über den Gesundheitszustand. Wenn Männer eine schmerzlose Verhärtung oder Schwellung des Hodens bemerken, sollte ein Urologie oder eine Urologin aufgesucht werden. „Nur Mut! Nur wer den eigenen Körper gut kennt, merkt, wenn etwas nicht stimmt", appelliert Tanović an seine männlichen Patienten. Insbesondere Männer, die in der Kindheit einen Hodenhochstand hatten, sollten sich regelmäßig selbst untersuchen, weil dann ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht. „Die Chancen, nach einer Hodenkrebserkrankung wieder ganz gesund zu werden, sind außerordentlich groß."

BU: Chefarzt Dr. Enis Tanović (ganz rechts) und sein Team

Zurück zur Übersicht
Klinikum Wilhelmshaven Haupteingang