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4. Wattenmeer-Symposium Anästhesie und Intensivmedizin
Wilhelmshaven 02.11.2020 – Weiterbildung ganz im Vorzeichen von Corona – auch in diesem Jahr fand das alljährliche Wattenmeer-Symposium Anästhesie und Intensivmedizin statt. Dabei prägte die Pandemie sowohl die Durchführung als auch die inhaltlichen Schwerpunkte der Tagung. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Kai Goldmann, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie des Klinikums Wilhelmshaven kamen 20 renommierte Experten an die Jade. Die Fachtagung mit rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand unter strengsten Hygienemaßnahmen statt und fokussierte in diesem Jahr vor allem auf die Behandlung von schwersterkrankten Covid-19-Patienten. So referierte Prof. Dr. med. André Gottschalk, Chefarzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Krankenhausverbund Diakoverde Hannover über die neugeschaffenen Organisationsstrukturen im Großraum Hannover, um einen Massenanfall von Infizierten mit allen beteiligten Gesundheitsinstitutionen (Rettungsdienst, Hilfsorganisationen, Krankenhäusern, Medizinische Hochschule Hannover, Gesundheitsämter, Gesundheitsministerium) gut abgestimmt und strukturiert zu organisieren. Nachdem Dr. med. Marcus Schmitt, hiesiger Chefarzt der Medizinischen Klinik II für Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Infektionen, über grundlegende Aspekte der Erkrankung und die lokalen Erfahrungen am Klinikum Wilhelmshaven berichtete, konnten die Teilnehmer von Prof. Dr. med. Thomas Steinfeldt, Chefarzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin, erfahren, wie das Management einer Vielzahl an schwersterkrankten Patienten Anfang des Jahres am Klinikum Schwäbisch Hall bewältigt wurde. Dazu gehörte auch der Transfer von besonders schwer erkrankten Patienten an das überregionale ECMO-Zentrum am Klinikum Kassel. Über diese Versorgung der Patienten referierte die dortige Leiterin der Intensivme-dizin Priv.-Doz. Dr. med. Caroline-Barbara Rolfes und gab einen Einblick in aktuell diskutierte und zukünftige, innovative Therapieverfahren.
„Ich freue mich über die sehr gute Resonanz auf diese Tagung. Corona hat die Medizin in diesem Jahr vor enorme Herausforderungen gestellt. Dass wir uns als Mediziner über Erfahrungen bezüglich der Behandlung austauschen, über Behandlungskonzepte diskutieren und uns fortbilden, ist für die Patienten von größter Wichtigkeit", bilanziert Prof. Goldmann. Die Tagung, die in diesem Jahr an drei Tagen stattfand, befasste sich außerdem mit anderen aktuellen Aspekten der Intensivmedizin und Anästhesie. Workshops in Kleinstgruppen ergänzten die Vorträge um praktische Anleitungen und Demonstrationen, wie etwa in Bezug auf die Beatmung von Patienten.
Prof. Goldmann ergänzt: „Die Rückmeldung der Teilnehmer zeigt uns, dass solche Fortbildungen auch unter strikten, mit den örtlichen Gesundheitsbehörden eng abgestimmten Hygienemaßnahmen möglich und sinnvoll sind. Hierzu haben alle Teilnehmer, aber auch der Veranstalter vor Ort mit einer hervorragenden Organisation maßgeblich beigetragen."