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Wilhelmshaven, 21.09.2020 – Es muss nicht immer ein Herzkatheter sein - Kardiologie und Radiologie bieten neue Möglichkeiten

Wilhelmshaven, 21.09.2020 – Über 2 Millionen Menschen in Deutschland sind am Herzen erkrankt. Dabei reicht die Palette von leichten Herzrhythmusstörungen bis zum lebensgefährlichen Infarkt. Die moderne Kardiologie bietet heute Behandlungsmöglichkeiten, die ganz individuell auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sind.


Die Herzkatheteruntersuchung ist in Deutschland weiterhin eines der am meisten angewandten Verfahren in der Diagnostik und Therapie von Herzerkrankungen. Im Wilhelmshavener Klinikum stehen dafür rund um die Uhr zwei Herzkatheterlabore der neuesten Generation und eine moderne Chest Pain Unit zur Versorgung von akuten Brustschmerzen sowie eine Intensivstation in der Medizinischen Klinik I zur Verfügung. Glücklicherweise gibt es heute durch die sehr enge Zusammenarbeit von Herz- und Bildgebungsspezialisten ganz neue Möglichkeiten, durch die in vielen Fällen ein unnötiger Herzkatheter vermieden werden kann bzw. die Herzkathetertechnik ganz gezielt auf den einzelnen Patienten abgestimmt und angewendet wird.


„Neben den technischen Möglichkeiten sind zwei Punkte besonders wichtig, um für jeden Patienten das beste Behandlungsergebnis zu erzielen", sind sich Prof. Dr. Christoph Naber, Chefarzt der Medizinischen Klinik I und Prof. Dr. Wieland Staab, Chefarzt der Abteilung für radiologische Diagnostik und Intervention, einig, „eine enge Absprache zwischen den Spezialisten und die ganz individuelle Auswahl des richtigen Verfahrens."


Die Experten erläutern dies am Beispiel einer jungen Patientin, die von ihrem Hausarzt nach einem auffälligen EKG und mit Brennen in der Brust in die Klinik eingewiesen wurde. Statt eines Herzkatheters wurde eine Computertomographie des Herzens durchgeführt. Danach stand fest, dass die Beschwerden eine andere Ursache haben müssen, die dann auch gefunden wurde. „Ich war sehr froh, dass mit meinem Herzen alles in Ordnung ist und dass für die Diagnose kein Herzkatheter nötig war", berichtet Swantje Rothe.
Eine andere Methode ist das sogenannte Herz-MRT, eine vollkommen strahlenfreie Untersuchung, das bei Karin Behse (81 Jahre) geholfen hat, gezielt den richtigen Eingriff vorzunehmen. Sie kam mit starker Atemnot und Druckbeschwerden im Brustbereich zu ihrem Hausarzt. „Nach der kernspintomographischen Untersuchung in der Radiologie stand fest, dass die Patientin dringend Stents zur Aufdehnung der Herzkranzgefäße benötigt, um die ausreichende Durchblutung des Herzens zu gewährleisten", erläutert Prof. Naber. Nach dem minimalinvasiven Eingriff geht es ihr sehr gut.


„Vor allem in der Früherkennung einer koronaren Herzerkrankung kann die kardiale Bildgebung der Magnetresonanztomographie und der Computertomographie in vielen Fällen für eine exakte Diagnose genutzt werden. So kann den Patienten zielgerichtet geholfen und ihnen unnötige Untersuchungen erspart werden", unterstreicht Prof. Staab die Vorteile der engen Zusammenarbeit zwischen Radiologie und Kardiologie.

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