Klinikum Wilhelmshaven
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Wilhelmshaven, 05.08.2020 – Bauchspeicheldrüsenkrebs – im Team gegen die tückische Erkrankung

Wilhelmshaven, 05.08.2020 – Eine ältere Dame kam mit einer Überweisung ihres Hausarztes ins Klinikum, um die bestehenden unklaren Beschwerden näher abklären zu lassen. Ein alltäglicher, krankenhaustypischer Vorgang in der Diagnostik. Dr. Marcus Schmitt, Chefarzt der Medizinischen Klinik II - Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Infektionen - untersuchte die Patientin mit Hilfe einer Endosonographie. „Unsere Patientin hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs, eine der bösartigsten und aggressivsten Krebsarten, die es gibt. Tückisch an diesem Krebs ist, dass Betroffene über einen langen Zeitraum keine Beschwerden haben und der Krebs daher sehr spät erkannt wird", erläutert Dr. Schmitt. Für viele Betroffene kommt dann eine heilende Operation zu spät, weil sich im Körper bereits Metastasen gebildet haben.

Im Fall der hier betroffenen Patientin jedoch zeigte die weitere radiologische Diagnostik von Prof. Dr. Wieland Staab, Chefarzt der Abteilung für Radiologische Diagnostik und Intervention, dass sich keine Metastasen gebildet hatten. Prof. Staab diagnostizierte jedoch eine andere Erkrankung: Der Blutkreislauf im Körper der Patientin hatte sich aufgrund der Verstopfung eines wichtigen Blutgefäßes umgebildet. „Bei Krebserkrankungen an der Bauchspeicheldrüse schauen wir uns die Gallengänge und das gesamte Organ immer mit einem Spezial-MRT an, um sehr präzise Aussagen über die Ausbreitung des Tumors machen zu können. Dazu gehört auch, dass wir die gesamten Blutbahnen auf Verengungen und Verstopfungen prüfen", berichtet Prof. Staab. Um die Bauchspeicheldrüse überhaupt operativ entfernen zu können, musste Prof. Staab die Verstopfung lösen und einen Stent legen, denn nur auf diese Weise konnte die Blutversorgung der Leber während und nach der Operation gesichert werden.

Die Patientin wurde Mitte Juli erfolgreich operiert. „Die Operation der Bauchspeicheldrüse gilt als eine der komplexesten überhaupt. Deshalb ist diese Operation nur in Zentren mit großer Erfahrung und medizinischer Expertise durchzuführen", hebt Priv.-Doz. Dr. Alexandra König, Chefärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, hervor. Ihre langjährige Praxis auf diesem Gebiet im UKE und die Erfahrungen aus zahlreichen Operationen machen diese komplexen Eingriffe auf der Grundlage der gesetzlichen Qualitätsanforderungen im Klinikum möglich. „Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der Chefärzte des Tumorzentrums und die individuelle Betrachtung von Krebserkrankungen macht die Behandlung im Klinikum so erfolgreich. Durch die hohe fachliche Expertise haben wir hier vor Ort alle Möglichkeiten, auch solch schwerwiegende Erkrankungen zu behandeln. Den Patienten bleiben dadurch weite Wege erspart. Alle Patienten mit einer Tumorerkrankung werden vor und nach einer Operation im Tumorboard besprochen. Die beteiligten Fachdisziplinen können so unter Berücksichtigung des Patientenwunsches das beste individuelle Behandlungskonzept festlegen.", unterstreicht Priv.-Doz. Dr. Tanja Trarbach, Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Tumorbiologie und Integrative Medizin am Klinikum.

So schließt sich bei der Krebspatientin nach der OP eine Chemotherapie an, um eine bessere Lebenserwartung zu ermöglichen. „Eine vollständige Entfernung des Tumors wie hier, ist nur in jedem fünften Fall möglich. Wir kombinieren die Operation mit einer Chemotherapie, weil dies ein Erfolg versprechender Weg ist, um unserer Patientin nachhaltig zu helfen", erläutert Dr. Mozek, Chefarzt der Medizinische Klinik IV - Hämatologie, Internistische Onkologie und Palliativmedizin.

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