Klinikum Wilhelmshaven
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Wilhelmshaven, 07.01.2020 - Innovative Therapien bei der Depressionsbehandlung

Wilhelmshaven, 07.01.2020 – 60 Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet waren der Einladung des Chefarztes der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Prof. Dr. Here Folkerts, zum zweitägigen Workshop zu innovativen Therapieformen bei der Behandlung von Depressionen gefolgt. Insbesondere die Behandlung schwerer, sogenannter therapieresistenter Depressionen (TRD) war Gegenstand des Workshops. Etwa 25-30% aller Depressionen sprechen auf die übliche Therapie mit Psychotherapie bzw. Antidepressiva nicht oder nur unzureichend an. Ohne weitergehende Behandlung haben die Betroffenen schwere Einbußen ihrer Lebensqualität und es bestehen vielfältige Gefährdungsmomente. An den beiden Workshoptagen wurden insbesondere neue pharmakologische Möglichkeiten, neue Aspekte der Magnetstimulation (TMS), die Vagusnervstimulation sowie die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) diskutiert.

Zu den innovativsten pharmakologischen Entwicklungen gehört die Behandlung mit Ketamin. Dieses Medikament ist ursprünglich als Narkosemedikament entwickelt worden, kann aber in sehr niedrigen subnarkotischen Dosierungen ausgeprägte antidepressive Effekte erzielen. In Deutschland ist die Anwendung als individueller Heilversuch möglich und wird auch in der Klinik in Wilhelmshaven erfolgreich durchgeführt. Ebenfalls eine neue Entwicklung ist die Verbesserung der Wirkstärke der Magnetstimulation (TMS) durch die Neuronavigation. Während der TMS-Behandlung wird eine bestimmte Hirnregion stimuliert. Dazu wird zunächst eine Bildgebung (MRT) durchgeführt und die zu stimulierende Hirnregion festgelegt. Anschließend wird über die Neuronavigation sichergestellt, dass genau diese Hirnregion stimuliert wird. Diese erfolgreiche Behandlungsmethode wurde den Teilnehmern im hands-on Workshop demonstriert.

Einen wichtigen Teil des Workshops stellte die EKT (Elektrokonvulsionstherapie) dar. Diese Behandlung (mittels Kurznarkose und unter Beteiligung der Anästhesie) kommt zumeist dann zum Tragen, wenn eine besonders schwere Depression vorliegt. Die Wahrscheinlichkeit einer Beschwerdefreiheit beträgt ca. 80%; es ist somit anhaltend das wirkstärkste antidepressive Behandlungsverfahren. Technische Evolutionen helfen dabei, die Wirkstärke und die Verträglichkeit der EKT noch weiter zu optimieren. Dies wurde ausführlich von den Workshopteilnehmern diskutiert.

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