Klinikum Wilhelmshaven
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13.02.2017 - Lymphdrüsenkrebs – Formen, Anzeichen, Behandlung

Wilhelmshaven, 13.02.2017 - Anlässlich des Weltkrebstages fand am Dienstag eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema „Lymphdrüsenkrebs – Formen, Anzeichen & Behandlung" im Klinikum Wilhelmshaven statt. Eingeladen hatten die Experten des Zentrums für Tumorbiologie und Integrative Medizin, in diesem Fall die Medizinische Klinik IV - Hämatologie, Internistische Onkologie und Palliativmedizin - und die Klinik für Strahlentherapie, um über diese sehr differenzierte Krebserkrankung und die modernen Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären.

Lymphknoten gehören zum Abwehrsystem unseres Körpers. Die Lymphhknotenstationen im ganzen Körper sind durch das Lymphsystem verbunden. Unsere Lymphknoten sind wichtige Filterorgane für Bakterien, Viren oder andere Fremdkörper. Eine gutartige Vergrößerung entsteht beispielsweise bei Infektionskrankheiten. Bei einer Erkältung oder einer Entzündung haben die Meisten von uns selbst schon einmal vergrößerte Lymphknoten festgestellt.

Doch Lymphknotenschwellungen und Leistungsschwäche können auch Anzeichen bösartiger Lymphome sein. Durch das Wachstum lymphatischer Zellen entstehen bösartige Neubildungen – der Lymphdrüsenkrebs.

Dr. Christian Mozek, Chefarzt der Medizinischen Klinik IV, erläuterte anschaulich, wie sich in den Zellen der Krebs entwickelt und welche Vielzahl an Lymphomen vorkommen. „ Am Bekanntesten ist mit einer Häufigkeit von ca. 20 % das sogenannte Hodgkin-Lymphom, benannt nach seinem Entdecker Thomas Hodgkin (1798 – 1866). Da es so viele unterschiedliche Formen gibt, ist eine richtige Lymphombestimmung das A und O in der Diagnostik. In den ersten Stadien spüren Patienten häufig nichts, so dass es Zufallsbefunde sind oder der Krebs erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt wird", führte Dr. Mozek aus. Lymphome treten vorrangig bei älteren Menschen, bei Patienten mit einem eingeschränkten Immunsystem auf oder sind genetisch bedingt. Zur genauen Bestimmung des Lymphdrüsenkrebses erfolgt im Klinikum immer eine Punktion des Knochenmarks mit einer genauen pathologischen Untersuchung.

Nach dem Befund wird für jeden Patienten ganz individuell der Therapieplan erstellt. Gute Behandlungsergebnisse werden heute häufig durch eine kombinierte Chemo- und Immuntherapie und Bestrahlung erzielt. Auch im fortgeschrittenen Stadium haben Patienten so oft noch eine gute Lebenserwartung.

Die unterschiedlichen Therapieoptionen der Strahlentherapie bei der Behandlung des Lymphdrüsenkrebses zeigte Frau Dr. Birgit Rauchenzauner, Chefärztin der Klinik für Strahlentherapie, auf. Je nach Größe, Lage und Art des Lymphoms wird zuerst am Planungsrechner die individuelle Strahlentherapie für den Patienten geplant. „Wir legen das genaue Bestrahlungsfeld und die Strahlendosis fest. Unsere Patienten werden über eventuelle Nebenwirkungen, die je nach Strahlendosis und Gesundheitszustand des Patienten auftreten können, vor der Bestrahlung aufgeklärt", informierte Dr. Rauchenzauner. Die direkte Bestrahlung – das Auftreffen des Strahls – dauert nur etwa eine Minute. Die moderne Technik und der Wissenstand der Physiker und Mediziner ermöglichen heute, dass angrenzende Organe weitestgehend geschont werden und nur das Lymphom direkt bestrahlt wird. Damit verringern sich einerseits die Nebenwirkungen, andererseits werden gute Behandlungsergebnisse erreicht.

Die Besucher der Veranstaltung nutzten die Gelegenheit, ihre Fragen zur Diagnostik und Therapie des Lymphdrüsenkrebses zu stellen.