Stomatag am Klinikum Wilhelmshaven: Lebensfreude im Fokus
Wilhelmshaven, 30.10.24 – Am 21.10.2024 verwandelte sich der Vortragssaal des Klinikums Wilhelmshaven in einen Ort der Begegnung und Lebensfreude. Unter dem Motto „Lebensfreude, Sport und Bewegung" - dem Leitsatz des Welt-Stomatages 2024 - fand ein inspirierender Informationsnachmittag für Menschen mit einem operativ angelegten künstlichen Darmausgang (Stoma) statt.
Frau PD Dr. König, die chirurgische Chefärztin, begrüßte herzlich alle Anwesenden und betonte die Bedeutung dieses Tages für Patienten und Fachkräfte gleichermaßen. Sie hob die er neute Zertifizierung des Klinikums als Darmkrebszentrum hervor und dankte allen, die durch ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit zur hochqualitativen Behandlung von Darmkrebspatienten beitragen. Besonders die begleitenden Therapien wie Physiotherapie, Ernährungsberatung, Pflege und Stomatherapie wurden für ihre wichtige Rolle in der Genesung und Lebensqualität der Patienten gewürdigt.
Die Vorträge des Nachmittags standen ganz im Zeichen der Lebensfreude und des positiven Umgangs mit dem Stoma als stetigem Begleiter. Herr Lemberg, Oberarzt und spezialisierter Viszeralchirurg sowie Koordinator des Darmkrebszentrums, erläuterte einfühlsam die Gründe für Darmoperationen und deren Durchführung. Dabei legte er besonderen Wert darauf, wie medizinische Eingriffe den Weg zu einem aktiven und erfüllten Leben ebnen können.
Frau Frerichs, die erfahrene und empathische Leiterin der Stomatherapie, inspirierte die Zuhörer mit Beispielen aus dem Alltag. Sie zeigte, dass Freizeitbeschäftigungen wie Sport oder Theaterbesuche auch mit einem Stoma problemlos möglich sind. Mit Hilfsmitteln wie speziellen Bandagen für den Schwimmbadbesuch eröffnen sich neue Möglichkeiten, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Sie ermutigte die Patienten, die anfängliche Skepsis zu überwinden: „Es lohnt sich, den Schritt zu wagen. Wer seinen ständigen Begleiter akzeptiert, kann nicht nur Lebensfreude zurückgewinnen, sondern in allen Lebenslagen sogar neue hinzufügen." Das Therapeutenteam des Klinikums steht dabei jederzeit unterstützend zur Seite.
Ein besonderes Highlight war der bewegende Erfahrungsbericht einer Betroffenen. Mit viel Humor und Offenheit teilte sie ihre Geschichte und zeigte, wie sie das Stoma in ihr Leben integriert hat, ohne sich einschränken oder entmutigen zu lassen. Ihre Worte gaben vielen Anwesenden Hoffnung und das Gefühl, nicht allein zu sein. Gerade für Patienten, die kurz nach der Operation vor großen Herausforderungen stehen, sind solche positiven Beispiele von unschätzbarem Wert. Der Krankenhausbesuchsdienst bietet hier eine wichtige Plattform zum Austausch und zur Vernetzung, um gemeinsam Lösungen zu finden und Ängste abzubauen.
Die ILCO, die Selbsthilfegruppe für Stomaträger und Darmkrebsbetroffene, präsentierte sich mit einem informativen Vortrag und einem Stand. Sie lud herzlich zu ihren monatlichen Treffen ein, die jeden dritten Dienstag um 19 Uhr in der Selbsthilfe-Koordinationsstelle an der Bahnhofstraße stattfinden. Dort haben Betroffene und ihre Angehörigen die Möglichkeit, sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam neue Lebensfreude zu entdecken.
An den Informationsständen von Herstellerfirmen konnten Besucher die Vielfalt der Stomaprodukte und Hilfsmittel kennenlernen. Homecare-Unternehmen stellten ihr Serviceangebot vor und zeigten Wege auf, wie sie Stomaträger im Alltag unterstützen können.