Klinikum Wilhelmshaven
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Wilhelmshaven, 22.05.2019 - Kostbares Blut: Ärzte informieren über modernes Patientenblutmangement

Wilhelmshaven, 22.05.2019 – Zu einem Bürgerforum hatte die Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie des Klinikum Wilhelmshaven am vergangenen Donnerstag eingeladen. Im Fokus der Veranstaltung stand das Thema Patientenblutmanagement. Unter dem Motto „Dein Blut – kostbares Gut" informierten Chefarzt Prof. Dr. Kai Goldmann und zwei seiner Kollegen interessierte Bürgerinnen und Bürger, welche Maßnahmen im Klinikum dafür ergriffen werden, in Operationen mit möglichst wenig Fremdblut auszukommen. Bluttransfusionen sind manchmal unausweichlich, aber wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen heute, dass es für die Patienten gut ist, es also zu weniger Komplikationen kommt, wenn in Operationen möglichst wenig oder kein Fremdblut eingesetzt wird. Das hochaktuelle Konzept des Patientenblutmanagements basiert auf drei Säulen: 1. auf der richtigen Diagnostik und Korrektur einer Blutarmut (Anämie) vor einer ge-planten Operation, 2. auf der Vermeidung von intra-operativen Blutverlusten und 3. auf dem rationalen Einsatz von Blutgaben (Transfusion). Jeder dritte Patient, der sich einem operativen Eingriff unterziehen muss, leidet unter einer Blutarmut, hier kann z.B. die Gabe von Eisenpräparaten oder Folsäure helfen, den Hämoglobinwert vor Durchführung der Operation anzuheben. Dies verdeutlicht, wie wichtig die Zusammenarbeit von Kliniken und Praxen ist: Die Blutwerte sollten vor geplanten Operationen rechtzeitig überprüft werden. Prof. Dr. Kai Goldmann erläutert: „Wir sind sehr froh, wie gut wir mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen der Region zusammenarbeiten. Davon profitieren die Patientinnen und Patien-ten maßgeblich." Zum modernen Patientenblutmanagement, das am Klinikum praktiziert wird, gehört darüber hinaus, dass blutsparende OP-Techniken praktiziert werden und dass das Blut, das ein Patient während einer OP verliert, aufgefangen und dem Patienten wieder zur Verfügung gestellt wird. Auch kleinere Maßnahmen wie weniger Routineblutabnahmen oder die Verwendung kleinerer Blutabnahme-Röhrchen helfen, dass ein Patient unter der OP nicht transfusionpflichtig wird. „Wir behandeln Menschen, keine Laborwerte. Der Patient wird in einer OP genau beobachtet, ob eine Transfusion klinisch nötig wird", erläutert Oberarzt Abdala Abu-Tafesch. Mit diesem besonnenen Umgang mit dem Patientenblut ist es mittlerweile möglich, den Einsatz von Blutbeuteln drastisch zu reduzieren. „Nach Einführung des Patientenblutmanagements im vergangenen Jahr haben wir schon einen deutlichen Rück-gang der Transfusions-Raten beobachtet", erläuterte Michael Freudenreich, leitender Ober-arzt und Transfusionsverantwortlicher der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivme-dizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie in der abschließenden Diskussion. Den eingeschla-genen Weg möchten die Klinik- und Praxisärzte nun weiter intensivieren.

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