Klinikum Wilhelmshaven
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25.06.2018 - Moderne Knieprothetik

Wilhelmshaven, 25.06.2018 – Nach Ausschöpfung der nichtoperativen Theraphiemöglichkeiten ist die Knieprothese bei der Arthrose des Kniegelenkes oft der sinnvolle Weg zur Linderung der Beschwerden. Was man bei Knieschmerzen tun kann und als Patient über die Möglichkeiten der Knieprothetik wissen sollte, hat Dr. Ulrich Rittstieg, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Wilhelmshaven, bei seinem Vortrag behandelt.

Die Veranstaltung startete mit der tagesaktuellen Bezugnahme auf eine Studie, die besagt, dass immer mehr künstliche Kniegelenke eingesetzt werden und dies bei jünger werdenden Patienten. Diese Entwicklung ist wirklich problematisch, da künstliche Kniegelenke besonders beim jungen Patienten auch heutzutage nur eine durchschnittliche Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren haben und die dann nötigen Wechseloperationen von Mal zu Mal schwieriger werden. „Trotz hochwertiger Materialien und Hightech im Operationssaal bleibt eine Prothese nur das ‚Notrad‘ für das eigene Knie. Es sollte immer so spät wie möglich und so wenig invasiv wie nötig operiert werden", erläuterte Dr. Rittstieg.

Ansonsten gab der Chefarzt einen anschaulichen Einblick in sein Fachgebiet und startete bei der Entstehungsgeschichte der Prothetik: Von den Anfängen der Knieprothetik mit hohen Komplikationsraten wurde die Entwicklung bis zum heutigen modernen Stand dargestellt, der sehr differenzierte Versorgungsmöglichkeiten bietet. So stehen im Klinikum Wilhelmshaven vier verschiedene Knie-Prothesen-Typen zur Verfügung, um jedem Patienten die für ihn geeignete am wenigsten invasive Methode anbieten zu können. In den meisten Fällen kann die Präzision der Operation durch ein modernes computergestütztes Navigationsverfahren unterstützt werden.

Trotz medizinisch einwandfreier Operation kann es passieren, dass der Patient mit seiner Prothese nicht zufrieden ist. Grund dafür ist häufig die zu hohe Erwartungshaltung an eine Prothese. „Auch wenn die Werbung anderes suggeriert: Wer zuvor keine Joggingtouren in

den Bergen absolvieren konnte, wird dieses mit einer Knieprothese erst recht nicht können. Deshalb ist es so wichtig, alle Patienten vor dem eigentlich sehr segensreichen Eingriff nicht nur über die Möglichkeiten, sondern auch über Grenzen der Prothetik zu informieren", ermahnte Dr. Rittstieg abschließend.

Zum Ende hatten die Besucher dann die Möglichkeit ihre Fragen zu stellen. Schwerpunkt war der Umgang mit Arthrose und Prothese und wie man Linderung der Beschwerden erreichen kann. Dr. Rittstieg empfahl: „Bewegung ist wichtig und richtig. Es sollten Gelenk schonende Sportarten wie Fahrrad fahren, Walking oder Schwimmen sein."

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