Klinikum Wilhelmshaven
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07.09.2018 - Komplexe Lungenerkrankungen sind bei Rheuma möglich

 

Wilhelmshaven, 07.09.2018 Lungenerkrankungen bei Rheuma waren das Thema der 15. jährlichen Rheumafortbildung in Wilhelmshaven im Wattenmeerhaus, veranstaltet von der Medizinischen Klinik III des Klinikums Wilhelmshaven und moderiert von den Rheumatologen Priv. Doz. Dr. Thomas Schleiffer (Klinikum Wilhelmshaven) und Prof. Dr. Werner Mayet (Nordwestkrankenhaus Sanderbusch).

Ziel dieser Fortbildung ist die Förderung der Zusammenarbeit sämtlicher medizinischer Fachdisziplinen in der Diagnose und Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, die nicht nur allein die Gelenke, sondern viele Organe betreffen können. Von allen Patienten mit rheumatischen Erkrankungen haben bis zu 40 % eine oft unerkannte Lungenkomplikation.

Prof. Antje Prasse (Pneumologie Medizinische Hochschule Hannover) leitet eine spezialisierte Sprechstunde für Patienten mit Lungenfibrose. Lungenfibrose ist eine seltene bindegewebige Umwandlung der Lunge, die zu vermehrter Atemnot führt und bei rheumatischen Erkrankungen wie auch bei chronischen Lungenerkrankungen auftreten kann. „Die herkömmliche Auskultation mit dem Stethoskop ist fast so gut wie eine Computertomographie, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen", erklärte Frau Prof. Prasse. Im Verlauf sind engmaschige Lungenfunktionsprüfungen unverzichtbar, meist am Anfang auch eine Entnahme von Lungengewebe. Spezielle neue Medikamente bewirken eine Verlangsamung dieser lebensbedrohlichen Erkrankung. Eine Cortison Therapie allein ist nicht ausreichend.

Prof. Torsten Witte (Rheumatologie Medizinische Hochschule Hannover) erläuterte: „Rheumatische Erkrankungen haben oft besondere Formen der Lungenbeteiligung, die spezielle Diagnostik und Therapien erfordern". Es gibt eine Reihe neuer Optionen in der Therapie. Die Zusammenarbeit von Lungenmedizin und Rheumatologie ist dabei enorm wichtig. Mittels Computertomographie und Bronchoskopie (Lungenspiegelung) gelingt eine größere Informationsbreite. Prof. Witte hob hervor, dass eine Grippeschutzimpfung bei Menschen mit Rheuma allgemein zu empfehlen ist und das Risiko von Lungenkomplikationen durch eine Grippe senkt. Darüber hinaus gab Prof. Witte Hinweise auf Schädigungen der Lunge, die in seltenen Fällen durch Rheumamedikamente ausgelöst werden können.

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