Klinikum Wilhelmshaven
Das Klinikum an der Nordsee

Allgemeine Informationen zu Darmkrebserkrankungen

Zu Darmkrebserkrankungen zählen Krebserkrankungen des Dickdarms, des Mastdarms und des Afters.

Laut des Zentrums für Krebsregisterdaten und dem Robert Koch-Institut stellen Darmkrebserkrankungen mit rund 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr die zweithäufigsten (Frauen) und dritthäufigsten (Männer) Krebsneuerkrankungen in Deutschland dar. Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter an.

Die Krebsfrüherkennung und Vorsorgeuntersuchungen sind von besonderer Bedeutung, da Darmpolypen oder Tumoren frühzeitig entdeckt und behandelt werden können, bevor sie Beschwerden mit sich bringen. Zudem erhöht eine frühe Behandlung die Heilungschancen.

Vorsorgeuntersuchungen, die im Rahmen der Krebsfrüherkennung durchgeführt werden und von den Krankenkassen getragen werden, sind:

  • Test auf verstecktes Blut im Stuhl (Hämoccult-Test) bei Personen im Alter von 50 bis 54 Jahren, jährlich ein Test
  • Darmspiegelung ab einem Alter von 55 Jahren (bei unauffälligem Befund besteht ein Anspruch auf eine erneute Darmspiegelung nach zehn Jahren)

 

Schnell-Check Darmkrebs

Anzeichen und Symptome

Anzeichen und Symptome von Darmkrebserkrankungen sind insbesondere in frühen Stadien der Erkrankung meist unspezifisch und können auch auf andere Darmerkrankungen hinweisen:

  • Veränderte Stuhlgewohnheiten, wie häufiger Stuhldrang, Durchfall und fester Stuhl im Wechsel, Schmerzen beim Stuhlgang
  • Schmerzen im Darmbereich unabhängig vom Stuhlgang
  • Bauchschmerzen
  • Blut im Stuhl (auch in geringen Mengen)

Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, können weitere Beschwerden hinzukommen:

  • Blutarmut mit Blässe und Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Darmverschluss (Notfall!)

Schwerwiegende Symptome können bei einem fortschreitenden Tumor auftreten, bei dem Metastasen in andere Organe (z.B. Lebermetastasen) ausgebildet wurden.

Diagnostik

  • Körperliche Untersuchung (Darmaustastung)
  • Stuhltest (Hämoccult-Test), der ab dem 50. Lebensjahr von den Krankenkassen einmal jährlich als Screeningtest bezahlt wird, kann bereits kleine Mengen Blut im Stuhl nachweisen.
  • Darmspiegelung (Koloskopie)
  • Endosonographie (Ultraschalluntersuchung des Enddarms, von innen)

Sofern der Verdacht auf Darmkrebs besteht, werden für die Einordnung (Staging) ggf. weitere Untersuchungen durchgeführt. Diese diagnostischen Untersuchungen können sein:

  • Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes
  • Röntgenuntersuchung
  • Computertomographie (CT)

Therapie

Die empfohlene Behandlungsstrategie bei Darmkrebs kann je nach Stadium eine endoskopische Entfernung des Darmpolypen oder Tumors, eine Operation und chirurgische Entfernung des Tumors, eine Chemo- und/oder Strahlentherapie sowie individualisierte, zielgerichtete Therapieverfahren beinhalten. Der Behandlungsablauf wird individuell geplant und mit jedem Patienten genau besprochen. Zudem wird der behandelnde Hausarzt in die Therapieplanung und Behandlung eng einbezogen.

Dank fortschrittlicher Operations- und Therapieverfahren können immer mehr Darmkrebspatienten, erfolgreich behandelt werden. Hier kommen insbesondere schonende und schmerzarme minimalinvasive operative Verfahren zum Einsatz. Eine Heilung hängt stark von dem Zeitpunkt ab, zu dem Darmkrebs diagnostiziert wurde. So ist Darmkrebs, der im frühen Stadium diagnostiziert wird, heutzutage gut heilbar.

Nachsorge

Nachsorgeuntersuchungen und die Zeitintervalle der Nachsorge werden auf die individuelle Situation des Patienten abgestimmt. Neben einem regelmäßigen ärztlichen Gespräch nach der Therapie, können körperliche Untersuchungen, Blutabnahmen und -untersuchungen, Stuhluntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen sowie Dickdarm- und Mastdarmspiegelungen Bestandteil der Darmkrebsnachsorge sein.

Inwiefern eine Rehabilitation, Anschlussheilbehandlung oder Kur für einen Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt infrage kommt, kann mit dem Bereich des Sozialdienstes und der Pflegeberatung des Klinikums Wilhelmshaven besprochen werden. Zudem stehen Stomatherapeuten beratend zur Seite. Falls eine Ernährungsumstellung für die Genesung erforderlich oder hilfreich ist, unterstützen Ernährungsberater des Klinikums die Patienten.

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